Dienstag, 5. Dezember 2017

Rezension "Die Chroniken der Verbliebenen 1"




Preis: € 18,00 [D]
Einband: Gebunden
Seitenanzahl: 560
Altersempfehlung: ab 14
Meine Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥
Reihe: 1. Band einer Reihe
Verlag: One

Klappentext: Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch das Mädchen entscheidet sich, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Sie flieht und heuert weit entfernt von zu Hause in einer Taverne an. Dort lernt sie zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Die beiden sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte.
 
 

 
Die Geschichte
 
Dieses Buch lag seit über einem halben Jahr auf meinem SUB und eigentlich wollte ich es schon viel früher lesen. Doch wie das leider so ist, kamen bisher immer andere Bücher dazwischen und somit ist es ein wenig in den Hintergrund gerückt. Nun hatte ich aber endlich Lust und auch Zeit für die Geschichte, die sich vom Klappentext her wirklich interessant anhört. Besonders der Aspekt, dass die Protagonistin nichts von dem Attentäter und dem Prinzen weiß und auch wir als Leser zu Beginn nicht wissen, wer von beidem wer ist, fand ich unheimlich spannend. Leider muss ich aber zugeben, dass genau dieses Versteckspiel mich am Anfang so gar nicht überzeugen und stattdessen eher gelangweilt hat. Ich dachte halt, die gesamte Geschichte umfasst eine Abenteuerreise (was auch später der Fall ist), aber leider tritt dies erst im letzten Drittel ein und da wissen wir als Leser bereits wer der Prinz und wer der Attentäter ist. Es kann jedoch auch daran liegen, dass viele unglaublich begeistert von diesem Rätselraten waren und meine Erwartungen dementsprechend viel zu hoch waren. Zu Beginn ist das Buch also ziemlich ruhig und es spielt erstmal eine Weile am selben Ort. An für sich fand ich es nicht schlecht, aber es konnte mich da halt noch nicht so begeistern wie alle anderen. Nachdem dann die Auflösung kam (keine Sorge, ich spoiler nicht), war es für mich keine überaus große Überraschung, was natürlich auch an meinem Alter liegen kann und daran, dass ich schon so einige Bücher in diese Richtung gelesen habe. Für mich persönlich ging die Geschichte also erst so richtig im letzten Drittel los und von da an habe ich es gesuchtet. Wäre diese Spannung schon früher aufgetreten, dann hätte das Buch von mir vermutlich die volle Punktzahl bekommen, aber so muss ich leider einen kleinen Punkt abziehen. Ich hoffe sehr, dass es im 2. Band nun spannend weitergeht, denn das Ende klingt wirklich vielversprechend Zwar habe ich gehört, dass viele von der Fortsetzung enttäuscht waren, doch diesmal werde ich auf die Meinung anderer nicht hören. Da mir der Aspekt mit dem Versteckspiel ja nicht so gut gefallen hat, gehe ich ehrlich gesagt stark davon aus, dass der 2. Band mich noch mehr überzeugen kann.
 
Die Charaktere
 
Ich konnte zu Beginn mit Lia - der Protagonistin - nicht so viel anfangen, weil sie mir doch recht naiv und unerfahren erschien. Sie hat auch eine Sache getan, die zwar nachvollziehbar, aber im Nachhinein nicht besonders klug von ihr war. In diesem Fall ist es jedoch auch schwer eine vernünftige Entscheidung zu treffen und ich weiß selbst nicht, wie ich in solch einer Situation gehandelt hätte. Alle, die das Buch gelesen haben, wissen jetzt vermutlich was ich meine. Sie hat sich aber während ihrer Reise unheimlich weiterentwickelt und zum Schluss konnte sie mich von sich überzeugen. Ich mag halt gerne starke Protagonisten in Geschichten und gerade in Jugendbüchern muss sich das ja erstmal entwickeln, weil die Charaktere noch sehr jung sind. Die Nebenfiguren haben mir ansonsten gut gefallen und die Autorin hat es geschafft, selbst die Schurken irgendwie nett rüberzubringen. Zumindest konnte ich mich als Leser in die Guten und auch in die bösen Personen hineinversetzen.
 
Der Schreibstil
 
Der Schreibstil war wirklich unglaublich gut und obwohl das Buch über 500 Seiten lang war, kam man sehr schnell und gut voran. Der Stil passt sich natürlich der damaligen Zeit an und es kommen auch einige Fantasiesprachen drin vor, aber das hat mich überhaupt nicht gestört. Zwar ist es nicht so komplex geschrieben wie z.B. die Bücher von Sarah J. Maas, doch dafür benötigte man als Leser wenigstens nicht die volle Konzentration und konnte es somit auch mal gut am späten Abend lesen. Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile und diesem Fall hat es mir gut gefallen.
 
Fazit
 
Ein Buch, welches zwar einen schwierigen Start hatte, mich aber dafür am Schluss umso mehr begeistern konnte. Ich befürchte zwar, dass das Ganze sich ein wenig zur einer Dreiecksbeziehung entwickeln könnte, aber ich hoffe einfach mal, dass die Fantasie und das Abenteuer weiterhin im Vordergrund stehen werden. Ansonsten schlägt man Herz sowieso schon von Anfang an für einen Charakter und ich hoffe sehr, dass ich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht werde.
 
 

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