Mittwoch, 18. Oktober 2017

Rezension "Das Haus in der Nebelgasse"




Preis: € 9,99 [D]
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 448
Altersempfehlung: ab ca. 14
Meine Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥
Reihe: Einzelband
Verlag: Diana

Klappentext: London 1900: Matilda Gray ist Lehrerin an einer Mädchenschule und führt das Leben einer unabhängigen Frau. Als ihre Lieblingsschülerin Laura nicht mehr zum Unterricht erscheint, ahnt Matilda, dass diese in Gefahr ist. Zu plötzlich ist ihr Verschwinden, zu fadenscheinig sind die Begründungen des Vormunds. Eine verschlüsselte Botschaft, die ihr Laura auf einer Postkarte schickt, bringt Matilda auf die Spur des Mädchens. Ihre Suche führt sie zu dem Historiker Stephen Fleming und mit ihm zu einem jahrhundertealten Geheimnis, tief hinein in die verborgensten Winkel der Stadt.
 


 
Die Geschichte
 
Ich hatte mal wieder Lust auf einen Einzelband und da kam dieser historische Roman genau richtig. Außerdem wollte ich mal wieder etwas aus der Erwachsenenliteratur lesen, denn in den letzten Monate habe ich ja vermehrt zu Jugendbüchern gegriffen. Diese Geschichte spielt - wie man dem Klappentext schon entnehmen kann - in London, im 1900 Jahrhundert. Ich liebe dieses Zeitalter und besonders London ist da eine interessante Kulisse. Der Inhalt hörte sich ebenfalls spannend an, denn es geht hier um eine Lehrerin, deren Schülerin aus angeblich gesundheitlichen Gründen vom Unterricht befreit wird und mit ihrem Vormund eine Reise unternimmt. Matilda - der Protagonistin - kommt dies allerdings zunehmend merkwürdig vor, denn Laura war immer eine sehr fleißige Schülerin, die nur ungern dem Unterricht länger fern blieb. Mehr möchte ich nicht verraten, denn ich selbst habe mich auch von der Geschichte überraschen lassen. Ich kann jedoch sagen, dass es mehr als nur um das Verschwinden von Laura geht und dass wir die Protagonistin auf einer Abenteuerreise begleiten, in der sie nicht nur die Geschichte von London, sondern auch sich selbst besser kennenlernt. Da das Ganze zu einer Zeit spielt, in der es nur wenige unabhängige Frauen gab, die gewillt waren zu lernen und einen anständigen Beruf zu erlernen, scheint Lauras Verschwinden nicht ungewöhnlich und wir als Leser erfahren viel über die damalige Zeit. Mir hat das wirklich gut gefallen, denn gewisse Themen, die damals sehr umstritten waren, sind heute einfach selbstverständlich. Es war interessant mit Matilda in die Vergangenheit zu reisen und in alten Geheimnissen zu stöbern. Wer jedoch auf Spannung hinter jeder Seite hofft, sollte wissen, dass es sich hierbei um ein sehr ruhiges Buch handelt. Es ist kein spannender Thriller, sondern wirklich ein ruhiger historischer Roman, der zum Stöbern einlädt. Für mich war es zu dieser Zeit genau das Richtige, weshalb ich die Geschichte sehr gut für gemütliche Herbsttage empfehlen kann.
 
Die Charaktere
 
Matilda war eine tolle Protagonistin und ich konnte viele ihrer Bedenken und Handlungen sehr gut nachvollziehen. Für die damalige Zeit war sie sehr modern, denn als ledige Lehrerin führte sie ein unabhängiges Leben, ohne auf einen Mann angewiesen zu sein. Sie hat sich auch nicht unterkriegen lassen und ist ihren eigenen Weg gegangen. Ich konnte als Leser auch sehr gut verstehen, warum ihr so viel an ihrer verschwundenen Schülerin liegt. Ihre Vermieterin mochte ich auch sehr gerne und natürlich Mr. Fleming, auf den sie während ihrer Reise stößt.
 
Der Schreibstil
 
Der Schreibstil war wirklich toll, denn er hat wunderbar zur damaligen Zeit gepasst. Keine Sorge, es war kein schwieriger Stil, denn dies schreckt mich bei historischen Romanen auch immer ab. Es ließ sich leicht lesen und trotzdem hatte man als Leser das Gefühl sich im 1900 Jahrhundert zu befinden. Ich finde, die Autorin hat das London zu dieser Zeit wirklich gut beschrieben, sodass man sich alles wunderbar bildlich vorstellen konnte.
 
Fazit
 
Ich mochte diesen historischen Roman sehr gerne und habe ihm letztendlich 4 von 5 Punkten gegeben. Es ist ein tolles Wohlfühlbuch für gemütliche Herbsttage, aber an einigen Stellen fehlte mir dann doch die Spannung. Ansonsten habe ich jedoch nichts auszusetzen und kann es daher guten Gewissens weiterempfehlen.
 
 

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