Montag, 3. Oktober 2016

Rezension "Der Lavendelgarten"




Preis: € 9,99 [D]
Einband: Klappenbroschur
Seitenanzahl: 512
Altersempfehlung: ca. ab 14
Meine Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
Reihe: Einzelband
Verlag: Goldmann

Klappentext: Jahrelang hat Emilie de la Martinières darum gekämpft, sich eine Existenz jenseits ihrer aristokratischen Herkunft aufzubauen. Doch als ihre glamouröse, unnahbare Mutter Valérie stirbt, lastet das Erbe der Familie allein auf Emilies Schultern. Sie kehrt zurück an den Ort ihrer Kindheit, ein herrschaftliches Château in der Provence. Der Zufall spielt ihr eine Gedichtsammlung in die Hände, verfasst von ihrer Tante Sophia, deren Leben von einem düsteren Geheimnis umschattet war.





Die Geschichte
 
Nach langer Zeit hatte ich mal wieder Lust auf einen Familienroman und welche Autorin bot sich da besser an als Lucinda Riley? Ich hatte damals "Das Mädchen auf den Klippen" von ihr gelesen und war da schon so begeistert von ihrem Schreibstil und ihrer Art Geschichten zu erzählen. Dieses Büchlein ist ja noch recht neu von ihr und soll sogar eines der Besten von ihr sein. Deshalb war ich besonders neugierig darauf und habe es mir damit die meiste Zeit auf dem Balkon in der Sonne gemütlich gemacht. Anfangs hatte ich ein wenig Respekt vor der Seitenzahl und der kleinen Schrift, denn in den letzten Monaten habe ich hauptsächlich Jugendbücher gelesen, die man natürlich viel schneller durch hat. Ich muss jedoch sagen, dass es mir hier überhaupt nichts ausgemacht hat, denn ich kam trotzdem recht schnell mit der Geschichte voran. Erst da wurde mir bewusst, dass ich mal wieder viel öfter zu einem Erwachsenenroman greifen sollte. Es ist eben doch etwas anderes und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass ich dabei sogar noch etwas lernen konnte. Bei Jugendbüchern ist das eben nicht so, weil sie meistens nur zur Unterhaltung da sind und die Charaktere ja noch recht jung sind. Na ja, aber zurück zum Buch. Wir starten hier mit einem harten Schicksalsschlag, den eine junge Frau erleiden muss. Emilies Mutter - ihr letztes Familienmitglied - ist ums Leben gekommen und somit ist sie die alleinige Erbin eines Châteaus und natürlich auch eines großen Vermögens. Im Gegensatz zu ihrer Mutter, ist Emilie jedoch nicht an den Luxus interessiert, denn sie ist ein eher zurückhaltender Mensch, der ein ganz normales Leben führen möchte. Nun stellt sich für sie aber die Frage, ob sie das große Anwesen ihrer Familie behalten soll oder nicht. Unterstützung erhält sie dabei von Sebastian, einen jungen Mann, denn sie während ihren Aufenthalt in der Provence kennen und lieben lernt. Damit nehme ich nichts von der Geschichte vorweg, denn das wird schon auf den ersten Seiten deutlich. Die eigentliche Geschichte beginnt jedoch erst, als Emilie alte Gedichte von ihrer Tante entdeckt. Diese war blind und musste den damaligen zweiten Weltkrieg mit erleben. Von einem alten Bekannten der Familie erfährt sie dann schließlich die Geschichte ihrer Familie. An dieser Stelle höre ich auf zu erzählen, denn hier beginnt das Buch richtig. Ich kann nur sagen, dass ich es ab diesem Zeitpunkt kaum noch aus der Hand legen konnte, denn sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart hielten sehr spannende Momente bereit. Ich mag es sowieso gerne, wenn Geschichten in der Zeit des zweiten Weltkriegs spielen, weil ich das Thema immer sehr interessant finde. Für mich waren in diesem Buch mehrere Genres vereint und das hat den Lavendelgarten zu etwas Besonderem gemacht.
 
Die Charaktere
 
Wie in jedem Buch, haben wir auch hier Personen, die einem sympathisch sind und welche, die gleich von den ersten Seiten an unsympathisch wirken. Das ist nun mal auch in der Realität der Fall und hat die Geschichte somit sehr glaubhaft gemacht. Denn genau so hätte es sich auch im wahren Leben abspielen können. Die Protagonistin Emilie empfand ich am Anfang ein wenig zu zurückhaltend, da sie ja immerhin schon 30 Jahre alt war, doch im Laufe der Geschichte erfährt man, warum sie so voller Selbstzweifel ist und wie sie diese schließlich Stück für Stück überwindet. Am Ende fand ich sie wirklich großartig.
 
Der Schreibstil
 
 
Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben. Die Gegenwart (hier 1999), in der sich Emilie befindet und die Vergangenheit ihrer Vaters und ihrer Tante im Jahre (1943/1944). Beide Erzählungen haben mir sehr gut gefallen und auch die Wortwahl der Autorin hat gut dazu gepasst. Sie hat einen flüssigen und schönen Schreibstil. Besonders die Gedichte haben mir hier gut gefallen, sodass ich sie mir sogar mehrmals durchgelesen habe.
 
Fazit
 
Ein großartiges Buch von der Autorin und ich muss auch sagen, dass es mir sogar noch ein bisschen besser als "Das Mädchen auf den Klippen" gefällt. Zwar wusste ich so ca. ab der Hälfte, welches Familiengeheimnis sich dahinter verbirgt, doch es gab auch ein paar Wendungen mit denen Lucinda Riley mich überraschen konnte. Vor allem habe ich aber auch Respekt vor der großen Arbeit, die hinter so einem komplexen Buch steckt. Hier muss man wirklich viel und gut recherchieren und das hat die Autorin getan. Da ich noch ein weiteres Buch von ihr auf dem SUB habe, wird es wahrscheinlich diesmal nicht lange dauern bis ich danach greife.
 
 

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