Donnerstag, 18. Juni 2015

Rezension "Love letters to the dead"




Preis: € 17,99 [D]
Einband: gebunden
Seitenanzahl: 416
Altersempfehlung: ab 14
Meine Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥
Reihe: Einzelband
Verlag: cbt Verlag

Klappentext: Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten wie Janis Joplin, Amy Winehouse und Heath Ledger. Denn die Toten verstehen Laurel besser als die Lebenden. Laurel erzählt ihnen von der neuen Schule, ihren neuen Freunden und Sky, ihrer großen Liebe.






Die Geschichte

Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich das Cover unheimlich schön finde. Das war auch ehrlich gesagt mit der Grund, warum ich mir dieses Buch gekauft habe. Doch natürlich trug dazu ebenfalls der Klappentext bei. Die Idee, dass jemand Briefe an verstorbene Persönlichkeiten schreibt, hat mir unglaublich gut gefallen. Ich war sogar anfangs überrascht, denn das gesamte Buch besteht aus Briefen, womit ich nicht gerechnet habe. Ich dachte, dass es eine normale Erzählung sei und die Briefe nur hin und wieder auftauchen würden. Es passt aber wunderbar dazu und lässt die Geschichte noch glaubwürdiger erscheinen. Wir begleiten ein junges Mädchen, welches gerade auf die Highschool kommt, beim Erwachsen werden. In ihren Briefen schreibt sie über ihr tägliches Leben und verarbeitet ihre Vergangenheit. Zum größten Teil geht es um ihre Schwester, die verstorben ist. Wie und warum dies passiert ist, erfahren wir nach und nach in der Geschichte. Anfangs fand ich die Gedanken von Laurel jedoch ein wenig schwierig, denn alles hat sich um ihre Schwester gedreht. Sie wollte so sein wie sie und sich gleichzeitig von ihrer Vergangenheit distanzieren. Das hat mich ein wenig genervt, auch wenn zum Ende hin verständlich wird, warum sie es getan hat. Das ist aber der einzige Kritikpunkt, denn ansonsten war die Geschichte wirklich toll. Es ist ein sehr ruhiges, melancholisches Buch, was sehr zum Nachdenken anregt.

Die Charaktere

Mit den Charakteren hatte ich zu Beginn so meine Schwierigkeiten. Wie schon erwähnt, fand ich Laurel anfangs ein wenig schwierig. In ihren ersten Briefen hat sich alles um ihre Schwester gedreht, was ja im Grunde nicht verwerflich, aber (meiner Meinung nach) ausgeartet ist. Denn oftmals hat sie über sie geschrieben als wäre sie ein Engel gewesen und sie selbst könnte ihr niemals das Wasser reichen. Dadurch hat sie sich selber nieder gemacht, obwohl sie es überhaupt nicht nötig hatte. Denn eigentlich hat Laurel eine tolle Persönlichkeit, die leider erst später zum Vorschein kommt. Indem sie die Sachen ihrer Schwester getragen hat und sich gleichzeitig von ihrer Vergangenheit fernhielt, hat sich das Ganze ein wenig widersprochen. Die Nebencharaktere waren auch ein wenig mysteriös, wobei ich im Nachhinein sagen muss, dass sie alle eine sehr starke Persönlichkeit besaßen und damit gut zur Geschichte passten. Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen und obwohl es hauptsächlich um Laurel und ihre verstorbene Schwester May geht, kamen diese nicht zu kurz. Die Liebesgeschichte in diesem Buch war sehr zart und nicht der Hauptkern der Geschichte, aber das fand ich auch gut so. Denn bei dieser, letztendlich ernsten Thematik, wäre eine zu intensive Liebesgeschichte fehl am Platz gewesen.

Der Schreibstil

Der Schreibstil hat mir erstaunlich gut gefallen, obwohl ich Angst hatte, dass es aufgrund der Briefform nicht der Fall sein könnte. Es lässt sich lesen wie ein normales Buch. Dadurch, dass Laurel sich in ihren Briefen sozusagen mit den verstorbenen Persönlichkeiten unterhält, hat die Geschichte mehr an Intensivität gewonnen. Während sie diese Leute und auch ihre Schwester anfangs noch anhimmelt, fängt sie irgendwann an sich mit ihrer wahren Geschichte auseinanderzusetzen und diese auch zu kritisieren. Das hat mir unglaublich gefallen, denn dadurch hat sie selbst immer mehr an Stärke gewonnen und zu sich selbst gefunden. Der Schreibstil lässt sich demnach sehr gut lesen und passt sich wunderbar dem jugendlichen Stil an.

Fazit

Zusammengefasst kann ich nur sagen, dass es ein wundervolles Buch mit minimalen Schwächen ist. An die Briefform gewöhnt man sich ganz schnell und auch wenn es bei den Charakteren vielleicht ein wenig länger gedauert hat, sind sie mir doch ans Herz gewachsen. Eine wundervolle Geschichte über die Schattenseiten des Lebens und wie man solche überwinden kann. Für Jugendliche auf jeden Fall sehr zu empfehlen, aber auch erwachsene Leser werden hier mitfühlen.


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